Wie wird man superreich?
Wollen Sie was fürs Leben lernen? Der Journalist Detlef Gürtler verrät das Geheimnis. Bei den Superreichen ist es natürlich nicht so wie bei den Hundert-Meter-Läufern. Es gibt nicht das Anabolikum, das bombensicher zum Sieg führt. Doch einige Ingredienzien kommen fast immer zusammen, wenn es jemand zu Megareichtum bringt:
Erstens muss er im größten Reich seiner Zeit arbeiten. Nur wer in der Metropole der Welt werkelt, hat Chancen auf außergewöhnlichen Extraprofit. In Cäsars Zeit war das Rom, im 16.Jahrhundert Indien, im 19. Jahrhundert Europa, heute sind es die USA. [Ob das noch aktuell ist?]
Zweitens machen fast alle Superreichen ihr Glück in neuen, sich formierenden Branchen. Denn nur dort, wo es noch keine etablierten Strukturen gibt, hat ein einzelner Unternehmer die Chance, maßgeblich Einfluss zu nehmen. Deshalb ist ungeheurer Reichtum vor allem dann möglich, wenn es eine neue technologische Schnittstelle gibt – wie die Erfindung der Dampfmaschine, der Elektrizität und des Computers.
Drittens sind fast alle Multimilliardäre Emporkömmlinge. Sie haben kein altes Geld im Hintergrund, kommen nicht aus der obersten Schicht der jeweiligen Gesellschaft. Cäsar war zwar Patrizier, aber seine Familie längst verarmt, Rockefeller war Hilfsbuchhalter und Gates ist auch nur ein Anwaltssohn. Das ist plausibel, denn es muss einen Antrieb geben, aufzusteigen, immer mehr zu wollen.
Viertens muss die Gesellschaft, in welcher der Aufsteiger lebt, durchlässig sein. Wer nicht aufhören kann, wer nach den hundert Millionen die erste Milliarde, nach der ersten Milliarde zehn Milliarden, mehr immer mehr haben will, braucht ein System, das so etwas zulässt.
[Ach so. So einfach…]